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Globalisierung 2.0: Neue Strategien für Markteintritt und Expansion in der digitalen Ära

Wie sich Unternehmen durch digitale Tools und Plattformen effizient auf internationalen Märkten positionieren können

Kernaussagen
  • Digitale Plattformen senken Markteintrittsbarrieren: E-Commerce-Plattformen, Social Media und digitale Marktplätze ermöglichen es Unternehmen, global zu expandieren, ohne in teure physische Infrastrukturen investieren zu müssen. Die Nutzung solcher Plattformen vereinfacht den Zugang zu internationalen Märkten und senkt gleichzeitig die Kosten.
  • Daten und Automatisierung optimieren Expansionsstrategien: Durch datenbasierte Marktforschung und automatisierte Prozesse können Unternehmen gezielt neue Märkte erschließen. Automatisierung steigert Effizienz, während datenbasierte Entscheidungen die Chancen und Risiken in verschiedenen Regionen besser bewerten lassen, was zu fundierten Expansionsentscheidungen führt.
  • Plattform-Ökosysteme und digitale Partnerschaften beschleunigen Wachstum: Digitale Kooperationen, wie die Zusammenarbeit in Plattform-Ökosystemen, bieten Unternehmen Zugang zu neuen Technologien und Märkten. Diese Partnerschaften fördern Innovation und ermöglichen eine flexible, skalierbare Expansion, die schnell auf lokale Anforderungen reagieren kann.

Die Globalisierung befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Während in der Vergangenheit physische Präsenz und logistische Netzwerke entscheidend für den Markteintritt und die Expansion waren, hat die digitale Transformation neue Wege geschaffen.

Globalisierung 2.0 bezeichnet die Nutzung digitaler Tools und Plattformen, um international zu expandieren und Märkte effizienter zu erschließen. In meinen Gesprächen mit CEOs zu diesem Thema konzentrieren wir uns auf eine zentrale Frage: Welche Strategien sind erforderlich, um in dieser Ära wettbewerbsfähig zu bleiben?

Die Antwort liegt in einem innovativen Mix aus Technologie, Datenanalyse und flexiblen Geschäftsmodellen.

Strategie: Markteintritt durch digitale Tools

Traditionelle Markteintrittsbarrieren, wie hohe Kosten für physische Präsenz oder komplexe Lieferketten, lassen sich durch den gezielten Einsatz digitaler Plattformen und Technologien reduzieren. Unternehmen nutzen mittlerweile E-Commerce-Plattformen, digitale Marktplätze und Social Media, um schneller und effizienter auf globale Märkte zuzugreifen.

  • E-Commerce als Türöffner: Unternehmen wie Amazon und Alibaba ermöglichen es, Produkte ohne großen Aufwand auf internationalen Märkten anzubieten. Diese Plattformen bieten bereits integrierte Zahlungs- und Logistiklösungen, die den Markteintritt deutlich vereinfachen.
  • Digitale Marktplätze und Plattform-Ökosysteme: Neben klassischen E-Commerce-Plattformen bieten spezialisierte digitale Marktplätze wie Shopify oder Etsy eine flexible Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen, ohne umfangreiche IT-Infrastruktur aufzubauen.
  • Social Media als Vertriebsweg: Kanäle wie Instagram, Facebook und TikTok fungieren mittlerweile nicht nur als Marketingplattformen, sondern auch als direkte Vertriebskanäle. Unternehmen können ihre Produkte über Social Selling weltweit direkt vermarkten und verkaufen.

Die Herausforderung liegt jedoch in der Anpassung dieser Plattformen an lokale Gegebenheiten und Konsumentenerwartungen. Hierfür sind Datenanalysen und Kundensegmentierung essenziell.

Best Practices: Effiziente Expansion durch Automatisierung und Daten

Eine der größten Chancen in der digitalen Ära ist die Fähigkeit, auf datenbasierte Entscheidungen zurückzugreifen, um Expansionen effizienter zu gestalten. Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung spielen hierbei eine zentrale Rolle.

  • Datenbasierte Marktforschung: Mithilfe von KI können Unternehmen relevante Daten aus Zielmärkten analysieren und potenzielle Chancen sowie Risiken bewerten. So lassen sich passgenaue Strategien für den Markteintritt entwickeln. Tools wie Google Trends oder spezialisierte Marktforschungssoftware helfen dabei, relevante Insights zu gewinnen und das Konsumentenverhalten in verschiedenen Regionen zu verstehen.
  • Automatisierung im globalen Vertrieb: Vom Lager bis zum Kundenservice – die Automatisierung bietet Unternehmen die Möglichkeit, Prozesse zu skalieren und an neue Märkte anzupassen. Beispielsweise können durch automatisierte Lagerhaltungssysteme internationale Lieferketten optimiert und flexibel auf lokale Nachfrage reagiert werden.
  • Agile Geschäftsmodelle: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind Schlüsselkompetenzen für den Erfolg auf globalen Märkten. Ein agiles Geschäftsmodell, das auf regionale Bedürfnisse eingeht und kontinuierlich auf neue Marktentwicklungen reagiert, ist essenziell. Unternehmen sollten beispielsweise schnell auf regulatorische Änderungen oder lokale Vorlieben reagieren können, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Beispiele aus dem B2C- und B2B-Bereich

Zwei Unternehmen, die ich hier stellvertretend für eine Vielzahl international erfolgreicher Akteure nennen möchte, sind Zalando und Siemens.

Zalando1 ist ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz digitaler Tools und Automatisierung im Business-to-Consumer-Bereich. Das Unternehmen expandiert in Europa auf Basis automatisierter Logistiklösungen und datengetriebener Kundenansprache und geht dabei auch auf lokale Kundenpräferenzen ein. Am 9. September 2024 führt Zalando im Rahmen seiner Wachstumsstrategie einen neuen Markenauftritt ein.

Ein Beispiel aus dem internationalen Business-to-Business-Bereich ist Siemens2. Das Unternehmen hat seine Marktpräsenz weltweit durch den Einsatz digitaler Plattformen und Automatisierung gestärkt. Mit „Insights Hub“ (ehemals MindSphere) hat Siemens eine digitale Industrieplattform entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, industrielle Maschinen und Anlagen zu vernetzen, um Daten zu sammeln, zu analysieren und so Produktionsprozesse zu optimieren (Industrial IoT).

Zukunft der Expansion: Plattform-Ökosysteme und digitale Kooperationen

In der Zukunft wird die Zusammenarbeit in digitalen Plattform-Ökosystemen immer wichtiger werden. Unternehmen müssen über die klassische Lieferkette hinausdenken und sich mit anderen Akteuren in digitalen Ökosystemen vernetzen.

  • Digitale Partnerschaften: Kooperationen mit lokalen Akteuren, Start-ups oder Technologiefirmen können dabei helfen, schneller in neue Märkte einzutreten. Beispiele hierfür sind Joint Ventures oder Partnerschaften, die technologische Expertise und lokales Wissen kombinieren, um maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
  • Plattform-Ökosysteme als Wachstumsbeschleuniger: Ein Beispiel ist die AWS Cloud, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit schnell zu skalieren und dabei flexibel auf Marktanforderungen einzugehen. Über Plattformen wie AWS Marketplace können Unternehmen innovative Lösungen weltweit anbieten, ohne große Investitionen in eigene IT-Infrastrukturen zu tätigen.
  • Lokale Anpassung durch digitale Lösungen: Um global zu expandieren, müssen Unternehmen lokale Marktanforderungen berücksichtigen. Digitale Plattformen bieten oft Module oder Add-ons, die es ermöglichen, Produkte und Dienstleistungen einfach an regionale Besonderheiten anzupassen. Zahlungsdienstleister wie Stripe oder PayPal bieten beispielsweise maßgeschneiderte Lösungen für internationale Zahlungsabwicklungen und lokale Währungen.

Die Fähigkeit, sich schnell an technologische und marktwirtschaftliche Veränderungen anzupassen, wird über den Erfolg in der neuen Ära der Globalisierung entscheiden. Unternehmen müssen daher in digitale Fähigkeiten investieren und gleichzeitig offen für neue Formen der Kooperation sein.

Fazit

Ob im B2C- oder B2B-Bereich, die Globalisierung 2.0 bietet Unternehmen enorme Chancen, effizient neue Märkte zu erschließen.

Trotz dieser Chancen möchte ich noch einmal betonen, wie wichtig in diesem Zusammenhang eine durchdachte Strategie ist: Der Einsatz digitaler Plattformen und Tools, unterstützt durch datenbasierte Entscheidungen und Automatisierung, ermöglicht flexibles und skalierbares Handeln.

CEOs, die effizient expandieren wollen, empfehle ich, jetzt die Gelegenheit zu nutzen, ihre bisherigen Markteintrittsstrategien zu überdenken und digitale Technologien als Treiber für internationales Wachstum zu nutzen.

Beginnen Sie mit einer umfassenden Analyse der Zielmärkte und evaluieren Sie, wie digitale Plattformen Ihre globalen Ambitionen unterstützen können. Die Zukunft der Expansion ist digital – und sie beginnt heute.

Quellen
  1. „Zalando’s Automated Expansion Across Europe“, European Business Review, 2023.
  2. Siemens MindSphere: „Benteler Automates Global Manufacturing with Siemens MindSphere“, Siemens Case Study, 2023.
Über den Autor
Mike Flache
Mike Flache ist Berater und Mentor, ehemaliger Unternehmer und Business Angel. Gemeinsam mit talentierten Teams baut er digitale Unternehmen auf. Die Analysten von Onalytica bezeichneten Mike als einen der zehn weltweit führenden Vordenker für digitale Transformation.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen sind ausschließlich die Meinung des Autors und keine Anlageberatung – sie werden nur zu Bildungszwecken bereitgestellt. Indem Sie diese verwenden, stimmen Sie zu, dass die Informationen keine Anlage- oder Finanzanweisungen darstellen. Recherchieren Sie selbst und wenden Sie sich an Finanzberater, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.
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